Du setzt vorsichtig einen Fuß auf die Brücke. Sie knarrt leise unter deinem Gewicht, doch der Schleier ist verschwunden, und so gehst du Schritt für Schritt hinüber. Auf der anderen Seite öffnet sich ein düsterer Hof. In der Mitte des Platzes steht ein hoher Spiegel, sein Rahmen kunstvoll, aber von Rissen durchzogen. Ein unheilvolles Flimmern schwebt über der glatten Fläche, von hier scheint der Fluch seinen Ursprung zu nehmen. Um den Spiegel herum lodern Schüsseln voller Feuer, deren Flammen in gespenstischen Farben tanzen. Zwischen ihnen steht die Königin. Ihr Gewand schimmert dunkel wie Ebenholz, ihre Augen glühen kalt. Sie hebt den Kopf, als du nähertrittst. „So bist du also die Ursache des Fluchs …“ „Natürlich bin ich es. Ich allein habe mir genommen, was mir immer zustand: Macht und Bewunderung. All die törichten Prinzessinnen mit ihren goldenen Haaren, ihren gläsernen Schuhen, ihrer reinen Schönheit … sie werden nie ihr glückliches Ende finden. Sie lacht leise während ihre Finger über den Rahmen des Spiegels gleiten. “Warum sollten sie im Lichte glänzen, während ich im Schatten vergehe? Nein – sie alle sollen scheitern. Ich allein werde die Schönste und Begehrteste im Land sein. Und niemand, auch du nicht, wird mich daran hindern.“ „Also, dass das Einzige was eine Prinzessin glücklich machen kann so ein oller Prinz sein soll sei mal dahin gestellt... aber brüchiges Haar und zu enge Schuhe...das geht nun wirklich zu weit. Ein Zucken fährt über ihr Gesicht, erst ungläubig, dann wütend. Die Flammen in den Schüsseln lodern höher, und der Spiegel hinter ihr bebt, als würde er ihren Zorn widerspiegeln.